Limburg. Die 2003 gegründete Limburger Hockey-Traditionself „Säcker 3000“, eine Auswahl ehemaliger National- und Bundesligaspieler, hat ihren bisher größten Erfolg erzielt. In Berlin erreichte die Truppe ungeschlagen das Finale bei den Deutschen Meisterschaften der Ü 30-Mannschaften und unterlag Titelverteidiger Düsseldorfer HC erst nach Siebenmeterschießen.
Im ersten Spiel trafen die Säcker auf Eintracht Dortmund. Auf dem Naturrasen des Berliner SC hatten die Limburger schnell die absolute Kontrolle und führten zur Halbzeit nach Toren von Jürgen Krumpholz und Mario Müller mit 2:0. Stefan Saliger knickte auf dem fürchterlichen Platz unglücklich um und konnte nur noch humpelnd weiter spielen. Kurz nach der Pause erschütterte ein schriller Schrei die Olympiastadt: Roger Müller blieb, bei dem Versuch, einen Pass in die Tiefe des Kreises zu spielen, in einem mindestens ebenso tiefen Erdloch hängen. Die Mitspieler und Physiotherapeuten Olaf Jung und Hermann Hartevelt diagnostizierten einen Muskelfaserriss. Müller trat danach sofort den Rückflug nach Frankfurt an. Stefan Saliger erzielte trotz Verletzung nach einer unglaublichen Hechtrolle in wahrer Becker-Manier mit einem Stecher das 3:0, Michael von Kunhardt erhöhte zum 4:0-Endstand.
Im zweiten Spiel des Tages trafen die „Säcker 3000“ auf das hoch gehandelte Team ehemaliger Junioren-National- und Bundesligaspieler aus Braunschweig. Diesmal auf Kunstrasen, spielten sich die Limburger bereits frühzeitig in einen wahren Rausch. Absolut erwähnenswert ist, dass Stefan Saliger trotz seiner schweren Verletzung noch zwei Tore selbst erzielte und Jürgen Krumpholz den zweiten Treffer mustergültig mit einem die eigene Gesundheit ignorierenden Dribbling vorbereitete. Fortan sah man Saliger nur noch auf einem Regenschirm gestützt über die Anlage kriechen. Zwei weitere herrliche Treffer steuerte Chris Gerber bei, so dass ein überzeugender 5:0-Erfolg gegen die Braunschweiger feststand.
Im dritten Spiel traf der LHC auf Gastgeber Berliner SC, der unter anderem Olympiasieger Andreas Keller aufgeboten hatte. Bereits nach zwei Minuten führten die Limburger durch Michael von Kunhardt. Olaf Jung erhöhte mit einem platzierten Gewaltschuss ins lange Ecke auf 2:0 – der BSC verkürzte nur noch auf 2:1.
Die Säcker hatten nun das Finale gegen Düsseldorf erreicht. Nach einer kurzen Ecke führte der Titelverteidiger sehr früh mit 1:0. Mario Müller glich mit einem listigen Schlenzer zum 1:1 aus. Nach einem dramatischen Spiel auf sehr hohem Niveau stand es nach regulärer Spielzeit 1:1. Die Turnierleitung hatte nach dem Kraft raubenden Turnier ein Einsehen und entschied auf Siebenmeterschießen. Olaf Jung erzielte den ersten Limburger Treffer. Der ansonsten auf und auch außerhalb des Platzes blendend aufgelegte Christoph Gläser verfehlte als zweiter Schütze den Kasten, und zum eigenen Entsetzen auch noch das dahinter stehende Fußballtor. Michael von Kunhardt traf als dritter Akteur krachend ans Brett. Da die Düsseldorfer mit allen Siebenmetern Keeper Michael Knauth nicht die Spur einer Chance ließen, bedeutete der verschossene Penalty Chris Gerbers die Entscheidung.
Deutscher Vizemeister Ü 30: Michael Knauth, Christopher Zilliken, Olaf Jung, Thomas Hannappel, Mario Müller, Jürgen Krumpholz, Chris Gerber, Christoph Gläser, Michael v. Kunhardt, Stefan Saliger, Roger Müller, Christian Heberle und Hermann Hartevelt.