Limburger Säcker erreichen in Stuttgart starken 3. Platz

bei der Hockey-DM früherer Spitzenteams

 

In einem hochklassig besetzten Turnier überzeugten die Limburger Säcker wieder einmal sowohl spielerisch als auch durch ihr sehr sympathisches und „smartes“ Auftreten. Mit dem Gewinn des 3. Platzes unter sehr anspruchsvollen Umständen ist das LHC-Traditionsteam ehemaliger Bundesliga- und Nationalspieler mehr als zufrieden.

 

Im ersten Turnier-Spiel mussten die Limburger sich trotz starker Feldüberlegenheit auf einem äußerst schwierig zu spielendem Granulatplatz gegen die Ex-Bundesligaspieler aus Hannover zunächst noch mit einem 0:0 begnügen. Alle weiteren Spiele konnten die Säcker glücklicherweise auf qualitativ guten Kunstrasenplätzen austragen und so ihr technisch filigranes und organisiertes Kombinationsspiel aufziehen.

Der nächste Gegner aus Erlangen war somit auch in allen Belangen unterlegen und Axel Schröder traf mit 2 platzierten Schüssen ins lange Eck zum nie gefährdeten 2:0 Sieg. Schröder hatte sich vorab genau wie sein früherer Frankenthaler Teamkollege Louis Schanzenbecher durch ein spezielles Qualifikationsverfahren erneut als willkommene Pfalzsäcker für das Team der Domstädter empfohlen. Beide Pfälzer rechtfertigten ihre Nominierung übrigens durch starke Leistungen auf und neben dem Platz.

Im Spiel um den Gruppensieg ging es nun gegen die Ex-Nationalspieler aus Gladbach wie z.B. Welthockeyspieler Florian Kunz und Olympiasieger Klaus Michler. In einem zuweilen ruppigen Match ließen die Säcker sich auch durch zahlreiche Nickligkeiten nicht aus der Ruhe bringen. Der Abwehrriegel um Chris Gerber, Andreas Mollandin, Hermann Hartevelt und Michael Felix stand erneut wie ein Bollwerk. Im Mittelfeld waren es immer wieder Mario Müller und Peter Koch, die Struktur ins Limburger Spiel brachten.  Schanzenbecher, Dr. Joachim Brötz und Jörg Blotz trieben die Angriffe unermüdlich nach vorne und Remo Wirschke setzte im Mittelfeld und Sturm wertvolle Akzente. Erneut konnte Axel Schröder sich durch 2 wunderbare Treffer in die Torschützenliste eintragen. Gladbach war trotz vehementen Aufbäumens letztlich chancenlos.

Am 2. Turniertag wartete nun der Titelverteidiger Stuttgart. Im klangvollen Kader der Schwaben standen unter anderen die ehemaligen laufstarken Nationalspieler Björn Emmerling und Sascha Reinelt, die österreichische Stürmerlegende Matthias Bleyle sowie sehr unbequeme Spieler wie der Ex-DHB-Präsident und Bundesliga-Recke Dr. Christoph Wüterich. Der ohnehin schon starke Druck auf die Limburger erhöhte sich kurz vor Spielbeginn massiv, da ein Limburger Spieler-PKW auf der Fahrt vom Hotel zur Turnieranlage in eine unangekündigte Straßensperre geriet und somit ein Teil der Mannschaft völlig ungeplant keine Chance mehr hatte, rechtzeitig spielfähig auf der Anlage zu sein.  So begann das ohnehin schon durch aufgrund beruflicher Verpflichtungen kurzfristig stark dezimierte Team der Säcker sogar zunächst in Unterzahl. Nach dem längsten Sportgruß aller Zeiten und einigen Minuten aufopferungsvoller, leidenschaftlicher Gegenwehr war das Limburger Team schließlich und zur Erleichterung der bis dahin tapfer verteidigenden Säcker komplett und drehte sehr schnell Unterzahl durch kreatives Stellungsspiel kurzweilig sogar in Überzahl. Beide Teams agierten im weiteren Verlauf des Spiels sehr konzentriert und neutralisierten sich nun. Die Entscheidung musste im 7-Meter-Schießen fallen und es sollte der große Moment des erstmals mitwirkenden Nils Kowalczek werden, der nicht nur im gesamten Turnier die etatmäßigen Keeper Knauth, Seck und Schmich blendend vertrat, sondern gleich 3 mal die 7-Meter der Gastgeber herausragend parierte. Da auf Limburger Seite Gerber, Schröder, Dr. Brötz und Hartevelt sicher trafen, war der Titelverteidiger draußen und Limburg durch ein 4:1 im Halbfinale. Die Säcker, die mit dem kleinsten Kader aller Spitzenteams überhaupt antraten, waren physisch bereits sehr strapaziert, als es nun auch noch gegen das überraschend starke und athletische Team aus Raffelberg ging. Doch die Domstädter begannen furios und bereits nach wenigen Minuten erzielte Michael von Kunhardt, der am Vortag aufgrund einer im ersten Turnierspiel zugezogenen Verletzung gegen Erlangen und Gladbach zunächst noch pausieren musste, das verdiente 1:0 für die Säcker. Nachdem Raffelberg durch Kurze Ecke ausgleichen konnte, erhöhte Chris Gerber mit einem unhaltbaren 7-Meter schnell auf 2:1. Zuvor hatte der starke Mario Müller die Säcker immer wieder gut in Szene gesetzt. In einem hochklassigen Spiel auf Augenhöhe, das den Säckern die allerletzten Reserven abverlangte, wurde Raffelberg zwei weitere kurze Ecken zugesprochen, aus denen schließlich der aus Limburger Sicht etwas unglückliche 3:2 Endstand für das starke Team aus dem Westen resultierte.

Die Limburger Säcker waren unter 18 Teams somit auf dem geteilten 3. Platz angekommen, der zugleich die begehrte Qualifizierung für die nächste DM 2018, dann in Raffelberg, bedeutete. Diese Leistung ist aufgrund der hohen Turnier-Leistungsdichte und des starken kurzfristigen personellen Aderlasses der Säcker umso höher einzuschätzen, wenn man berücksichtigt, dass frühere Top-Teams wie Mühlheim und Dürkheim diesmal bereits in der Vorrunde ausschieden.

 

 

Obere Reihe von links: Louis Schanzenbecher, Peter Koch, Joachim Brötz, Hermann Harteveld, Michael Felix, Michael von Kunhardt, Axel Schröder, Jörg Blotz

vorne: Christopher Gerber, Mario Müller, Nils Kowalczek, Remo Wirschke, Andreas Mollandin

 

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